Ist Stolz erlaubt? - achtung, kann triggern ;-)

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StefanS

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Beiträge: 441

Re: Ist Stolz erlaubt? - achtung, kann triggern ;-)

von StefanS am 23.10.2014 19:36

marjo schrieb: Wir definieren den Wert eines Menschen nicht über seine Leistung.

So ist auch meine Definition!

Mein Stolz auf meine Kinder beruht nicht auf Leistungen oder Aussehen!
Indem ich meinen "Stolz" ausdrücke, möchte ich ermutigen und annehmen.

Ich gebe aber allen hier Recht, dass das nicht der Stolz im eigentlichen Sinne ist.

Mir fällt gerade auch etwas ein, was ich gerne weitergeben möchte.

Als unser jüngster Sohn noch im Grundschulalter war (heute ist er 25), hatte er ganz schlimm Neurodermitis.
Seine ganze Haut war manchmal offen und wund.
Er wurde von manchen Kindern wegen seiner Haut gehänselt. Dann war er zusätzlich verunsichert und wollte nicht zur Schule gehen.

Da hab ich mich mal mit ihm vor den Spiegel gestellt und hab ihn gebeten, in den Spiegel zu schauen und hab ihn gefragt, was er sieht.
Er sah seine schlimme Haut und weinte.
Ich hab ihm gesagt, dass Jesus ein wunderbares Kind sieht und dass er stolz auf ihn ist. Und ich bin auch stolz auf ihn.

An diese Begebenheit erinnerte mich mein Sohn vor kurzem.
Ich hatte sie fast vergessen.
Er sagte, dass er sie nie vergessen hat, weil ihm das damals so gut tat.

So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

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MichaR
Gelöschter Benutzer

Re: Ist Stolz erlaubt? - achtung, kann triggern ;-)

von MichaR am 23.10.2014 19:33

Danke Marjo, und Solana!

ja, ich denke Rühmen ist auch so ne Sache, aber da Paulus es tut, wohl in "menschenweise" weil der Mensch nicht ohne Rühmen zurande zu kommen scheint - keine Ahnung.

Überhaupt überlege ich ob ich mehr von meinen Schwächen erzählen sollte, von all den Dingen die bei mir noch nicht "vollkommen" sind, und das sind viele - oder über meinen "Stachel im Fleisch" damit ich mich nicht überhebe? Aber wen würde das "erbauen"?
Was ich aber sagen kann, ist das ich mehr Liebe nötige habe und mehr Sanftmut und versuchen muss nichts missverständlich zu schreiben, was oft zynisch verstanden wird usw.

Andererseits hat jeder wohl seine Macken oder Probleme und da es in der Vergangenheit letzlich gegen mich verwendet wurde, lass ich das wohl eher es öffentlich auszubreiten - muss ja auch nicht sein.
Aber ich denke wir sind hier beisammen um eben nicht irgendwie zu philosphieren, sondern sich über SEIN Wort auszutauschen, drum versuche ich die Fagen biblisch anzugehen. 

Danke!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 23.10.2014 19:39.

marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Ist Stolz erlaubt? - achtung, kann triggern ;-)

von marjo am 23.10.2014 19:10

Natürlich hat Gott uns zu dem befähigt was wir so an guten Dingen leisten. Es gibt darüber hinaus viele Menschen, die sich ihres eigenen Wertes nicht (mehr) bewusst sind. Das wir unseren Wert von Gott haben, ist vielen nicht (mehr) klar, oder zu abstrakt. Das Problem am "Stolz" und der von Cipher zitierten Definition ist ja, dass der Anlass zum Stolz kein objektiver ist. Was macht man mit Leistungen die nicht dem entspricht, worauf man aktuell "stolz" sein sollte oder darf? Ein Beispiel? Gerne. Eines meiner Kinder hat gleich eine ganze Batterie an Einschränkungen. Die anderen Kinder hingegen entsprechen genau dem, was sozusagen alle zeitgenössischen Eltern "stolz" macht. Wie hält das eine Familie aus? Ein Kind bei 40% die anderen bei 100% (relativ gesehen). Wir haben den Weg gefunden, dass wir "Stolz" anders definieren. Vielleicht besser? Das muss jeder selbst entscheiden. Wir definieren den Wert eines Menschen nicht über seine Leistung. Wir definieren den Wert eines Menschen durch den Rückbezug auf Gott. Es findet also eine Entkoppelung von Leistung und Wert statt.

Gehen meine Zeilen am Thema vorbei? Vielleicht. Meiner Erfahrung nach sind die Bereiche "Stolz aufgrund von Leistung" und "Wert eines Menschen" leider nicht immer so deutlich und weit voneinander getrennt, wie das wünschenswert wäre.

gruß, marjo

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solana

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Re: Ist Stolz erlaubt? - achtung, kann triggern ;-)

von solana am 23.10.2014 19:04

Micha, ich meinte eher die bspw:

1Kor 9,15 Ich aber habe von alledem keinen Gebrauch gemacht. Ich schreibe auch nicht deshalb davon, damit es nun mit mir so gehalten werden sollte. Lieber würde ich sterben - nein, meinen Ruhm soll niemand zunichte machen!
1Kor 15,31 So wahr ihr, liebe Brüder, mein Ruhm seid, den ich in Christus Jesus, unserm Herrn, habe: Ich sterbe täglich.
2Kor 1,12 Denn dies ist unser Ruhm: das Zeugnis unseres Gewissens, dass wir in Einfalt und göttlicher Lauterkeit, nicht in fleischlicher Weisheit, sondern in der Gnade Gottes unser Leben in der Welt geführt haben, und das vor allem bei euch.
2Kor 1,14 wie ihr uns zum Teil auch schon verstanden habt, nämlich, dass wir euer Ruhm sind, wie auch ihr unser Ruhm seid am Tage unseres Herrn Jesus.
2Kor 11,10 So gewiss die Wahrheit Christi in mir ist, so soll mir dieser Ruhm im Gebiet von Achaja nicht verwehrt werden.
Gal 6,4 Ein jeder aber prüfe sein eigenes Werk; und dann wird er seinen Ruhm bei sich selbst haben und nicht gegenüber einem andern.
Phil 2,16 dadurch dass ihr festhaltet am Wort des Lebens, mir zum Ruhm an dem Tage Christi, sodass ich nicht vergeblich gelaufen bin noch vergeblich gearbeitet habe.
1Thess 2,19 Denn wer ist unsre Hoffnung oder Freude oder unser Ruhmeskranz - seid nicht auch ihr es vor unserm Herrn Jesus, wenn er kommt?

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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StefanS

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Re: Ist Stolz erlaubt? - achtung, kann triggern ;-)

von StefanS am 23.10.2014 18:59

marjo schrieb: Da hat es im Laufe der Zeit wohl eine Verwischung des sprachlichen Umgangs gegeben.

Das vermute ich auch.

Ich will ja u.a. etwas erreichen, mit dem, was ich sage.
Meine Kinder sind mir heute dankbar, weil ich sie immer (u.a. mit meinem "Stolz") ermutigt habe.
Mag sein mit einem falschen Begriff. Sie haben es aber verstanden und hab nicht endlos rumgeeiert mit sprachlich korrekten Worten.

Darüberhinaus fordere ich beruflich bedingt manchmal Menschen auf, ruhig auch mal stolz auf sich zu sein.
Da geht es speziell darum, dass eine eigene Leistung gewürdigt wird statt sie kleinzugereden.

Aber das ist wohl eine andere Baustelle.

Als Christ sehe ich (mit zunehmendem Alter um so mehr), dass meine Kraft und meine Leistung einzig und allein ein Geschenk ist.
Dafür bin ich nur dankbar! 

So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

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MichaR
Gelöschter Benutzer

Re: Ist Stolz erlaubt? - achtung, kann triggern ;-)

von MichaR am 23.10.2014 18:50

ja und an die Galater sagt der Geist: "All euer Rühmen ist nicht gut" - aber ich bin ja schon still...ich bin selbst ein Elender, und hab genug "Defizite", aber weil gefragt wurde....

Antworten Zuletzt bearbeitet am 23.10.2014 18:51.

solana

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Re: Ist Stolz erlaubt? - achtung, kann triggern ;-)

von solana am 23.10.2014 18:42

Hallo Ihr
Nur ganz kurz, hab gerade nicht viel Zeit.
Ist stolz sein nicht in etwa dasselbe wie "sich rühmen" für etwas?
Und da gibt es doch einiges "positiv" Genannte im NT (ja, ich weiss, nicht nur Bibelstellen - gibt aber einen Gedankenanstoss in die positive Richtung, wenn man mal im Bibelserver "Ruhm" bzw "rühmen" im NT eingibt).
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Ist Stolz erlaubt? - achtung, kann triggern ;-)

von marjo am 23.10.2014 18:39

Stolz ist immer unangebracht. Da gibt es keine Ausnahme. Natürlich ist es leicht auf Leute herumzuhacken, die auf diesen Fakt hinweisen. Viel Spaß allen, die das im Folgenden noch tun wollen. Ihr seid echte Helden.

Die Definition Cipher da gebracht hat trifft genau den Punkt, der zur negativen Einordnung des Begriffes führt: Den Selbstbezug auf die eigene Leistung. Ehre, Anerkennung und Ruhm bleiben beim Menschen. Gott geht leer aus. Diese Definition überrascht nicht. Der Ich-Bezug des gottlosen Menschen ist das Grundübel mit dem alles begonnen hat, damals.

Was ist nun mit den Kindern und dem "Stolz" den Eltern über sie empfinden? Aus meiner Sicht kann ich auf meine Kinder nicht Stolz sein, jedenfalls nicht so, wie es in der Definition von Cipher beschrieben wird. Denn welche "Leistung" habe ich als Vater vorzuweisen? Da hat es im Laufe der Zeit wohl eine Verwischung des sprachlichen Umgangs gegeben. Ich bin sehr froh, dass ich auch ohne "Stolz" Wege finde, meinen Kindern meine Empfindungen und Gedanken über ihr Sein zu vermitteln.

gruß, marjo 

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Ist Stolz erlaubt? - achtung, kann triggern ;-)

von Henoch am 23.10.2014 18:33

Hallo Stefan,

ich weiß, was Du meinst, aber ich wurde das eher nennen, dass Du sich für sie und mit ihnen von Herzen freust, oder? Du meinst Anerkennung, oder?

Noch größer ist m. E. die Annahme.

Ich hab mal ein Buch gelesen, da sagte der Mann zu seinem nun erwachsenen Sohn etwa sinngemäß: Du, ich hab Dir zwar oft gesagt, dass ich Deine Fähigkeiten schätze und dass ich stolz bin, weil Du so oder so bist, ich hab Dich auch kritisiert...und vieles andere, aber hab ich Dir jemals gesagt, dass Du angenommen bist, auch mit den Seiten, mit denen wir uns immer wieder reiben? Es tut mir leid, dass ich es Dir nie gesagt habe und ich wäre froh, wenn ich Dir das deutlicher hätte zeigen können.

Das ist eigentlich das wichtigste, oder?

Und das ist, was Gott tut, wir sind völlig angenommen.

Henoch

Antworten Zuletzt bearbeitet am 23.10.2014 18:37.

StefanS

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Re: Ist Stolz erlaubt? - achtung, kann triggern ;-)

von StefanS am 23.10.2014 18:25

Hallo MichR,

ich bin nicht stolz auf mein "Werk" sondern stolz auf sie!
Das ist ein Unterschied!

Manchmal denke ich, dass die deutsche Sprache nicht ausreicht für unterschiedliche Aussagen, die ein Wort hat.
Da kommen dann die "Stilblüten" zustande.

LG StefanS

So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

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