Der Schatz im Acker
Erste Seite | « | 1 ... 3 | 4 | 5 | 6 | » | Letzte
[ Nach unten | Zum letzten Beitrag | Thema abonnieren | Älteste Beiträge zuerst ]
Re: Der Schatz im Acker
von solana am 06.02.2015 12:13Dies tat unser Herr Jesus und veräußerte sich und sah es nicht als einen Raub an Gott gleich zu sein, indem er alles gab.
Er erwarb uns, WIR Sind die Perle!
Ja, Micha, das ist die Grundlage für das alles.
Die Grundlage dafür, dass wir überhaupt Anteil am Reich Gottes haben dürfen.
Und wir sind zur Nachfolge aufgerufen:
Phil 2, 5 Seid so unter euch gesinnt, wie es auch der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht:
6 Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein,
7 sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt.
Weil er für uns das Himmelreich erkauft hat, brauchen wir unser Glück nicht in anderen Schätzen zu suchen, sondern dürfen uns einfach beschenken lassen.
Und je leere unsere Hände dabei sind, um so mehr empfangen wir.
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
Re: Der Schatz im Acker
von solana am 06.02.2015 12:06Ich erfahre bitter, dass ich in meinem Leben reichlich wenig aufgebe, um es dem Herrn zu Verfügung zu stellen. Ich habe noch immer mehr als Kleidung, Essen und ein Dach über dem Kopf...
Hallo Henoch
Unter "alles aufgeben" verstehe ich eigentlich nicht: "sich ganz aus der Welt zurück zu ziehen wie ein Asket"
Ich finde, Paulus hat das sehr schön beschrieben am Beispiel des Heiratens:
1. Kor 7,28 Wenn du aber doch heiratest, sündigst du nicht, und wenn eine Jungfrau heiratet, sündigt sie nicht; doch werden solche in äußere Bedrängnis kommen. Ich aber möchte euch gerne schonen.
29 Das sage ich aber, liebe Brüder: Die Zeit ist kurz. Fortan sollen auch die, die Frauen haben, sein, als hätten sie keine; und die weinen, als weinten sie nicht;
30 und die sich freuen, als freuten sie sich nicht; und die kaufen, als behielten sie es nicht;
31 und die diese Welt gebrauchen, als brauchten sie sie nicht. Denn das Wesen dieser Welt vergeht.
32 Ich möchte aber, dass ihr ohne Sorge seid. Wer ledig ist, der sorgt sich um die Sache des Herrn, wie er dem Herrn gefalle;
33 wer aber verheiratet ist, der sorgt sich um die Dinge der Welt, wie er der Frau gefalle, und so ist er geteilten Herzens.
Es geht nicht darum, dass wir uns an nicht "Weltlichem" mehr freuen dürfen, keinen Besitz mehr haben usw
Sondern dass wir "unser Herz nicht so daran verlieren", dass wir meinen, es unbedingt brauchen zu müssen, um glücklich zu sein.
Nicht das "Aufgeben und opfern" ist der erste Schritt, sondern die "geschenkte Fülle".
Je mehr wir aus dieser Fülle leben und die lebendige Freude unser Leben bestimmt, um so "entbehrlicher" wird uns alles andere, wir können dann immer mehr " diese Welt gebrauchen, als brauchten sie sie nicht".
Phil 4, 12 Ich kann niedrig sein und kann hoch sein; mir ist alles und jedes vertraut: beides, satt sein und hungern, beides, Überfluss haben und Mangel leiden;
13 ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht.
Alles wird durchdrungen von "dem, der mich mächtig macht" und wird nur ein "austauschhbarer Umstand".
Das eigentliche Leben ist nicht davon abhängig, wie diese Umstände aussehen, es wird "durch die Umstände hindurch" erfahren, so wie Marjo es so schön formuliert hat.
Ganz praktisch hat sich bei mir die Perspektive auf mich und die Welt komplett geändert. "In der Welt, aber nicht von der Welt" erfahre ich als etwas, was man schlecht beschreiben kann. Man muß es erlebt haben. In mir ist eine Welt entstanden, durch die ich die Welt um micht herum mit ganz anderen Augen sehen.
Dann ist auch ein "Verzicht", wenn er nötig wird zugunsten vom Reich Gottes, um danach an erster Stelle zu trachten, keine "Entbehrung", ergibt sich ganz natürlich durch die Konzentration auf das Ziel:
Phil 3, 12 Nicht, dass ich's schon ergriffen habe oder schon vollkommen sei; ich jage ihm aber nach, ob ich's wohl ergreifen könnte, weil ich von Christus Jesus ergriffen bin.
13 Meine Brüder, ich schätze mich selbst noch nicht so ein, dass ich's ergriffen habe. Eins aber sage ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist,
Weil wir "ergriffen" sind und immer weiter ergriffen werden ...
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
MichaR
Gelöschter Benutzer
Re: Der Schatz im Acker
von MichaR am 06.02.2015 11:47Meinen Kinder hatte ich damals (heute sind alle erwachsen) aus der Kinderbibel vorgelesen. Die Geschichte ging so:
Ein sehr reicher Mann (mit vielen ausdrucksvollen Bildern dargestellt) hatte 12 Kühlschränke voll mit tollen Sachen. Er fand in einem Acker diese Perle und wollte sie haben, aber sie war unbezahlbar. (Ihm hingen Gelschscheine aus dem Gewand so viel hatte er!) Dennoch verkaufte er seine Kühlschränke und alles was er hatte gab er um den Acker zu erwerben indem die Perle zu bekommen war.
Der Acker ist die Erde auf der wir Menschen leben.
Die Perle sind die einzelnen Menschen.
Sie sind unbezahlbar und unerwerbbar, es sei denn man veräußert sich vollends.
Dies tat unser Herr Jesus und veräußerte sich und sah es nicht als einen Raub an Gott gleich zu sein, indem er alles gab.
Er erwarb uns, WIR Sind die Perle!
das kostete ihn alles was er hatte, sogar sein Leben!
Henoch
Gelöschter Benutzer
Re: Der Schatz im Acker
von Henoch am 06.02.2015 11:35Hallo Ihr Lieben,
ich verstehe das Gleichnis ganz anders herum. Also Jesus ist das Himmelreich. Er gab alles auf, ja sogar seine Herrlichkeit im Himmel bis in den schmählichsten und grausamsten Tod am Kreuz, um sich die Perle zu erwerben. Wir waren ihm so wertvoll wie eine kostbare Perle (auch wenn wir keine sind).
Das ist völlige Selbstaufgabe aus Liebe, die niemand verdient hat.
Ich erfahre bitter, dass ich in meinem Leben reichlich wenig aufgebe, um es dem Herrn zu Verfügung zu stellen. Ich habe noch immer mehr als Kleidung, Essen und ein Dach über dem Kopf...
Henoch
Re: Der Schatz im Acker
von solana am 06.02.2015 10:54Vielen Dank für deine persönliche Erfahrung dazu, Marjo.
Ich finde, du hast das sehr treffend beschrieben, wie wichtig es ist, dass man die Kostbarkeit des Schatzes erkennt, um aus dem Reichtum voll schöpfen zu können.
Als ich das Reich Gottes fand war ich eher ängstilich, vielleicht mißtrauisch, in jedem Fall aber vorsichtig. Etwas geschenkt bekommen?Mir schenkt jemand etwas so großes? Ist es nicht doch eher alles Einbildung? Ein Luftschloß mit dem Verfallsdatum eines nächtlichen Traumes? Verblassend im grellen Licht der Realität?
Am Anfang überwiegt sicher bei vielen dis Skepsis.
Denn gerade in unserer heutigen Zeit gibt es um uns herum so viele Versprechungen, die damit Werben, uns "Glück" zu schenken, wenn wir bestimmte Dinge kaufen, konsumieren, einen bestimmten "Lifestyle" leben, uns in einer bestimmte Art und Weise des Denkens üben und unser Selbstbewusstsein stärken und uns "unangreifbar" machen usw.
Und oft braucht es viele Enttäuschungen, bis wir einsehen, dass nichts davon wirklich das schenken kann, was es verspricht, dass der Durst nach der "wahren, bleibenden Freude", verbunden mit tiefem Frieden so nicht zu finden ist.
Solche Enttäuschungen lassen einen misstrauisch werden gegenüber Versprechungen.
Und oft genug hängen wir auch ("unser Herz") doch noch an den "vielen Gütern", die wir haben, materiell und immateriell, erwarten unser Glück doch mehr aus dieser Quelle, auch wenn sie uns bisher nichts dauerhaftes gebracht hat.
Ja, das ist sicherlich meistens ein längerer Prozess.
Menschen, die ganz unten sind und nichts mehr zu verlieren haben, wenn sie zu Jesus kommen, haben es da vielleicht leichter, alles hinter sich sich zulassen und sofort ganz aus dem neuen Leben heraus zu leben, sich von der Freude überwältigen und davon tragen lassen, im Vertrauen und Entdecken wie ein Kind.
Aber auch ein langsamer Umgestaltungsprozess führt uns genauso in die Fülle des Reichtums, vor dem alles andere verblasst.
Und das "andere" wird zunehmend nicht mehr als erstrebenswerte Freudenquelle empfunden, sondern eher als "Belastung", die gerne losgelassen wird, um ganz von dem Schatz her zu leben, sein ganzes Leben von dieser lebendigen Quelle her durchdringen und "aufblühen" zu lassen.
Dann setzt sich immer mehr diese Erkenntnis durch:
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
Re: Der Schatz im Acker
von Cosima am 06.02.2015 09:41
Lieber Marjo,
gerade diese persönliche Empfindung ist mir eine Hilfe. Eine theologische Abhandlung hätte ich wohl gar nicht gelesen.
Und ich habe gedacht: "Aha, so ging es dem Marjo? Ganz ähnlich habe ich das auch erlebt. Wir sind in einer Familie!"
l.g.v.cosima
Die Liebe gibt nie jemand auf, in jeder Lage vertraut und hofft sie für andere; alles erträgt sie mit großer Geduld. 1.Kor.13:7 GNB
marjo
Gelöschter Benutzer
Re: Der Schatz im Acker
von marjo am 06.02.2015 08:11Als ich das Reich Gottes fand war ich eher ängstilich, vielleicht mißtrauisch, in jedem Fall aber vorsichtig. Etwas geschenkt bekommen? Mir schenkt jemand etwas so großes? Ist es nicht doch eher alles Einbildung? Ein Luftschloß mit dem Verfallsdatum eines nächtlichen Traumes? Verblassend im grellen Licht der Realität?
Was Gottes Senfkorn in mir zu allererst auslöst oder bewirkt ist Heilung. Jesus meinen "Heiland" nennen zu dürfen, ist daher mein Schatz.
Ganz praktisch hat sich bei mir die Perspektive auf mich und die Welt komplett geändert. "In der Welt, aber nicht von der Welt" erfahre ich als etwas, was man schlecht beschreiben kann. Man muß es erlebt haben. In mir ist eine Welt entstanden, durch die ich die Welt um micht herum mit ganz anderen Augen sehen. Dessen muste ich mir im Laufe der Jahre erst einmal klar werden. Plötzlich verstand ich nicht mehr, weshalb nicht einfach alle Menschen glauben. Man geht zu einem Menschen, erklärt ihm kurz worum es geht und jeder vernunftbegabte Menschen würde sofort an Jesus glauben. So dachte ich am Anfang für eine Weile. Das Wort "Verzicht" in Bezug auf "für Jesus etwas aufgeben" erschien mir vollkommen lächerlich, da man mit dem Reich Gottes etwas geschenkt bekommt, an dessen Wert nichts auf diesem Planeten heranreicht, nicht einmal im Ansatz.
viele grüße,
marjo
p.s. Der gesamte Beitrag strotzt vor persönlichen Empfindung uind erhebt keinen Anspruch auf eine theologisch korrekte Ausdrucksweise.
Re: Der Schatz im Acker
von solana am 05.02.2015 23:56Oh, ja, liebe Cosima, das ist ein ganz besonderer Schatz, der uns geschenkt ist - sein Wort.
Und die Beschäftigung damit bringt uns so viel, wenn wir das nicht als "christliche Pflichtübung" ableisten, weil man eben als Christ die Bibel lesen und stille Zeit haben muss.
Sondern mit freudiger Erwartung daran gehen, auf sein Reden zu uns hören. Denn, wenn es uns kostbar ist, "bewegen wir die Worte weiter im Herzen" und sie sammeln sich dort und kommen "wieder hoch" in Situationen des Lebens, wo wir genau dieses Wort brauchen, das uns Erkenntnis und Orientierung bringt.
Und je mehr Freude wir dadurch erfahren, um so weniger ist uns der Zeitaufwand dafür ein "Verzicht".
Das ist wirklich ein sehr gutes Beispiel.
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
Re: Der Schatz im Acker
von Cosima am 05.02.2015 22:04Als ich das heute Morgen gelesen habe, dachte ich immer wieder darüber nach,
wo ich verzichtet habe, um Gott die Priorität zu geben.
Mir ist nichts "Großartiges" eingefallen, aber viele klieine Verzichte reihen sich aneinander,
die mir aber gar nicht schwer gffallen sind.
Doch als ich Jesus noch nicht nachgelaufen bin, war das ganz anders. Da suchte ich Lebensfreude überall.
Und dann begegnete ich Jesus! Wie veränderte das die Prioritäten meines Lebens?
Am Beispiel Bibellesen ist mir das noch in Erinnerung. Die biblischen Geschichten kannte ich, seit meiner Kindheit.
Aber in der Bibel zu lesen, dazu hatte ich wirklich keine Zeit. Aber jetzt war Jesus mein Herr!
...hm, da versuchte ich mühsam, Zeit für ihn zu haben.
In der Frühstückspause im Büro las ich kurz die Losung, die meine Kollegin mir gab. Mehr ging nicht.
Aber ich spürte, dass ich mehr brauchte und so ließ ich anderes weg, um Zeit für das Bibelstudium zu bekommen.
Ich, die ich gerne ausschlafe, stand mit meinem Mann eine halbe Stunde eher auf, damit wir zusammen in der
Bibel lesen konnten. Aber was ist eine halbe Stunde? Es reichte nicht. Also reduzierten wir unseren Fernsehkonsum,
gingen am Abend in einen Hauskreis, dann in einen Gebetskreis...
Und es ist uns nicht schwer gefallen, das wundert mich jetzt im Rückblick wirklich.
Aber so ist das bei Jesus, er zwingt uns nicht, aber er hilft uns, wenn wir uns aufmachen,
um mit ihm zu gehen....
Schade um den reichen Jüngling, er hat die Freude versäumt, die nur Jesus uns geben kann.
Ich denke noch weiter darüber nach...
Cosima
Die Liebe gibt nie jemand auf, in jeder Lage vertraut und hofft sie für andere; alles erträgt sie mit großer Geduld. 1.Kor.13:7 GNB
Re: Der Schatz im Acker
von solana am 05.02.2015 16:01Ja, liebe Wintergruen, ich finde es auch bezeichnend, wie die Stimmung des reichen Jünglings beschrieben wird:
Mk 10,22 Er aber wurde unmutig über das Wort und ging traurig davon; denn er hatte viele Güter.
Er hatte viele Güter - dennoch ging er traurig davon, ja gerade deshalb.
Die Güter konnten ihn nicht glücklich machen, auch nicht sein "religiös perfektes" Leben, von dem er Jesus erzählte.
Beides - materieller Reichtum und Reichtum an guten Taten und tadellosem Lebenswandel - hat ihn nicht zu dem geführt, was er wirklich suchte.
Das, was eben nur im Reich Gottes zu haben ist.
Röm 14,17 Denn das Reich Gottes ist ... Gerechtigkeit und Friede und Freude in dem Heiligen Geist.
Und ohne dieses "Fehlende" ist auch das andere nicht von bleibendem Wert, es bleibt immer noch eine ungestillte Sehnsucht, die weiter treibt.
Deshalb war Jesu Aufforderung auch kein "Treuetest", wie weit der Jüngling gehen würde.
Er sagte das nicht, um im vorzuführen, wo er noch so einen grossen "Makel" hatte, der ihm im Weg stand.
Sondern aus Liebe:
Mk 10, 21 Und Jesus sah ihn an und gewann ihn lieb und sprach zu ihm: Eines fehlt dir.
Weil er sah, dass das Herz des Jünglings unfrei war, gebunden durch den Reichtum.
Mt 6,21 Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.
Gebunden an den Reichtum, der zwar kurzfristige Freude bereiten kann, aber nicht die dauerhafte Freude im Frieden, nach der wir uns alle sehnen.
Wer sich diese Freude schenken lässt und sein "Herz ganz daran verliert", für den verblassen alle anderen Güter und sie bedeuten ihm nichts mehr.
Der Jüngling konnte das nicht glauben, er hat seine Prioritäten anders gesetzt ... und ging traurig davon ....
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver