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nusskeks

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Re: Impulse

von nusskeks am 23.10.2025 16:33

Der Messias am Laubhüttenfest
Johannes 7,40–52


Jerusalem ist voller Pilger. Es ist Sukkot – das Laubhüttenfest. Eine Woche lang wohnen die Juden in kleinen Hütten aus Zweigen und erinnern sich daran, wie Gott ihr Volk einst in der Wüste führte und versorgte. Zugleich blicken sie nach vorn auf die Zeit, in der der HERR König über die ganze Erde sein wird, lebendiges Wasser aus Jerusalem fließt und die Nationen Sukkot feiern (Sach 14,8–9.16–19); Sach 2,5.10–11 spricht ergänzend vom Wohnen/Herrlichkeit Gottes inmitten Zions.

An jedem Morgen dieses Festes holten Priester Wasser aus dem Teich Siloah und gossen es unter Gesang am Altar aus. Dieses Wasser stand für Gottes lebensspendenden Segen, für den Heiligen Geist, der eines Tages neu ausgegossen werden sollte. In der Nacht wurde der Tempelhof mit riesigen Leuchtern erhellt, und tanzende Priester hielten brennende Fackeln hoch – ein Bild für das Licht der Gegenwart Gottes, das über Israel scheinen sollte. Sukkot war also ein Fest voller Sehnsucht: Wasser und Licht, Leben und Herrlichkeit.

Genau in diesen Moment hinein ruft Jesus mit lauter Stimme:

Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke!" (Joh 7,37)

Er erklärt damit: Ich bin die Quelle, nach der ihr sucht. Nicht nur ein Lehrer, sondern der, in dem sich Gottes Gegenwart erfüllt. Kurz darauf (Joh 8,12) wird er sagen: „Ich bin das Licht der Welt." Beide Bilder – Wasser und Licht – gehören zu Sukkot und machen seine Worte zu einem direkten Anspruch auf die messianische Rolle.

Darum ist das Volk so aufgewühlt. Die einen rufen: „Das ist wahrhaftig der Prophet!" (vgl. 5. Mose 18,15). Andere sagen: „Er ist der Christus!" Wieder andere lehnen ihn ab, weil sie glauben, er stamme aus Galiläa und nicht aus Bethlehem, wie die Schrift es über den Messias sagt. Sie wissen nicht, dass Jesus tatsächlich in Bethlehem geboren wurde. Es ist ein Streit um Identität, aber auch ein Spiegel unserer eigenen Herzen: Viele reden über Jesus, ohne ihn wirklich zu kennen.

Die Tempeldiener, die ihn verhaften sollen, kommen ohne ihn zurück. „Noch nie hat ein Mensch so gesprochen.", sagen sie. Doch die religiösen Führer reagieren ablehnend: „Nur das Volk tut's, das nichts vom Gesetz weiß; verflucht ist es." Der Glaube der Einfältigen gilt ihnen nichts. Aber Gott schaut nicht auf Bildung, sondern auf das Herz. Nikodemus, ein Ratsmitglied, wagt leise Widerspruch: „Richtet denn unser Gesetz einen Menschen, ehe man ihn angehört und erkannt hat, was er tut?" Er erinnert daran, dass man Jesus erst hören muss (5Mose 1,16), bevor man urteilt – ein Schritt, der Mut braucht.

So zeigt dieser Abschnitt: Die größte Entscheidung des Lebens fällt nicht in theologischen Debatten, sondern im persönlichen Hören auf Jesus. Er lädt noch immer: „Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke!" Der Durst kann vieles sein – nach Sinn, nach Vergebung, nach Frieden. Wer zu ihm kommt, findet mehr als religiöse Riten: Er findet das lebendige Wasser, den Geist, der das Herz erneuert, und das Licht, das jede Dunkelheit vertreibt.

Sukkot erinnert daran, dass Gott bei seinem Volk wohnen will. In Jesus erfüllt sich genau das: Gott wohnt unter uns – nicht in einer Laubhütte, sondern in einem menschlichen Herzen, das ihm glaubt.

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Re: ChatGPT versus [manchmal] Versdenken

von nusskeks am 22.10.2025 21:40

Burgen: Dennoch gibt es zB unterschiedliche Autismusformen, die hier um mit eine Rolle spielen könnten.

Als Autist kann ich sagen, dass wir uns durchaus verständlich machen können, wenn wir das wollen. Egal in welcher Form der Autismus vorliegt.

Chestnut: Schade - ein Gespräch entsteht so gar nicht. Da postet einer einfach gerne, ohne Rücksicht, ob die andern da auch wirklich mitkommen.

Das ist genau mein Punkt. Die Aussage von Nutzer User "ist doch klar was ich sagen möchte" war da ein wichtiger Hinweis von ihm selbst. Obwohl deutliches Bemühen anderer Nutzer zur Verständigung vorliegt, ist seinerseits kein Einlenken ersichtlich. Das ist es, was ich mit "Schade" bezeichne. 

In einem Face2Face Gespräch hätten wir das Problem gar nicht. Denn wenn ich als Autist merke, dass mich jemand gar nicht versteht, bewirkt das in mir eine erkennbare Reaktion. Spätestens beim dritten oder vierten Mal.

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p.s.: Natürlich bin ich weiterhin offen für ein verständliches Anliegen seitens des Nutzers User. Daher auch meine bisherigen Bemühungen in diesem Thread.

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Re: ChatGPT versus [manchmal] Versdenken

von nusskeks am 22.10.2025 17:08

Burgen: Vermutlich erwarten wir hier manchmal einfach zu viel vom Gegenüber, denn kaum einer sagt danke, das hat mir jetzt geholfen oder ich habe nicht darüber nachgedacht usw.

Ich persönlich hatte nur um kurze und klare Aussagen in Bezug auf das Anliegen des Nutzers User gebeten. Gerade für Menschen aus einem anderen Kulturkreis ist dies in der Regel deutlich einfacher, als dutzende Beiträge zu verfassen, bei denen die Lesenden bereits mehrfach sehr freundlich auf die schwierige Verständlichkeit hingewiesen haben. Hinzu kommt, dass der Nutzer User offenbar sehr ausgiebig von ChatGPT Gebrauch zu machen scheint – einem KI-Modell, das mühelos dabei hilft, verständliche Aussagen zu formulieren, ganz gleich, aus welcher Ausgangssprache.

gruß
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Re: ChatGPT versus [manchmal] Versdenken

von nusskeks am 22.10.2025 15:57

Hallo Burgen,


Burgen: Frage dennoch: Hast du sofort alles 'verstanden' was du zu Beginn in der Schrift gelesen hast?

Nein. Die Fragen, die ich hatte, habe ich dann so gestellt, dass man darauf antworten konnte. Es wäre ja auch etwas seltsam gewesen, wenn ich meine Fragen oder Anliegen so formuliert hätte, dass die Menschen, von denen ich eine Antwort erhoffte, sie nicht verstehen konnten.

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Re: ChatGPT versus [manchmal] Versdenken

von nusskeks am 22.10.2025 10:20

User: Ist doch klar, was ich sagen will.

Offensichtlich nicht. Zumindest ist die Art und Weise, wie es gesagt wird, derart, dass kein Austausch stattfinden kann. Dies wurde hier bereits mehrfach erwähnt. Nach einem solchen Feedback einfach weiterzumachen wie bisher, zeugt nicht gerade von einem Kooperationswillen.

Ich bin froh, dass Jesus – also Gott – so zu uns gesprochen hat, dass wir es verstehen. Sein Interesse an Verständigung ist unübertroffen.


Burgen: Zwischendurch beim fortlaufenden Lesen dachte ich an Hiob, seine Gespräche mit ua Gott dem Herrn. Es klingt halt fremd in unseren normalen Ohren, wenn die Gedanken und Vorstellungen einzelner Bibelwahrheiten zwischen AT und dann NT als Antwort zum Thema Glauben, Gehorsam, Wort Gottes und die Ausdrucksweisen sozusagen aus der 'Containerseite' wie zB Hafenarbeiter usw. wechselnd genannt werden.

In den Ohren Hiobs klangen die Worte seiner Freunde und seine Gespräche mit Gott nicht fremd. Zudem sprachen sie nicht frei von Kontext. Nutzer User ist nicht Hiob. Er kann so schreiben, dass er verstanden wird. Ein Interesse daran lässt er jedoch vermissen. Schade.

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Re: ChatGPT versus [manchmal] Versdenken

von nusskeks am 21.10.2025 17:41

Danke für deine Rückmeldung. Wenn ich dich richtig verstehe, willst du dich im Moment aus Zeitgründen zurückziehen und gibst im übertragenen Sinn „den Mantel als Pfand" zurück. Der Vers aus 2. Mose 22 erinnert daran, dass man seinem Nächsten das, was ihm Schutz und Würde gibt, nicht vorenthalten soll – also ein Bild für Rücksicht und Barmherzigkeit.

Trotzdem bleibt dein eigentliches Anliegen für viele von uns unklar. Das ändert sich mit Deiner Antwort nicht. Cleo hatte als Eigentümerin des Forums schon angeregt, dass du uns bitte etwas deutlicher sagst, worüber du sprechen möchtest. Viele lesen mit, würden auch gern auf deine Gedanken eingehen, wissen aber nicht genau, was du uns mit den vielen Bibelstellen sagen willst. Es wäre schön, wenn du, sobald du wieder etwas Zeit hast, einfach in klaren Worten beschreibst, was dir auf dem Herzen liegt oder welche Frage du stellen möchtest. Dann kann daraus auch wirklich ein Gespräch werden, das dich und uns weiterbringt.

Mir ist natürlich bewusst, dass es auch sein kann, dass deine Art zu schreiben ganz bewusst so gewählt ist – vielleicht, um ein wenig zu provozieren, zu veralbern oder die Reaktionen der anderen zu beobachten. Sollte das so sein, dann gehören ich eben zu denen, die trotzdem versuchen, konstruktiv zu bleiben und ernsthaft zu antworten. Damit kann ich leben.

gruß
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Re: ChatGPT versus [manchmal] Versdenken

von nusskeks am 21.10.2025 17:15

Hallo User,

ich versuch's einfach nochmal. Ich habe deinen neuen Beitrag aufmerksam gelesen, aber ehrlich gesagt fällt es mir erneut schwer zu erkennen, worauf du hinauswillst. Du hast sehr viele Bibelstellen eingeflochten, und es bleibt unklar, welche Gedanken von dir selbst stammen und welche du nur zitierst. Vielleicht kannst du uns helfen, dich besser zu verstehen?

Cleo hat als Eigentümerin des Forums ja schon angedeutet, dass ein Gespräch leichter möglich wäre, wenn du dein Anliegen etwas klarer formulierst. Es würde bestimmt vielen hier helfen, wenn du in wenigen Sätzen schreibst:


-> Was ist deine Hauptaussage oder Beobachtung?
-> Welche Frage möchtest du mit uns besprechen?
-> Wie passen die Bibelstellen konkret zu dieser Aussage? (jeweils kurz im Zusammenhang erklärt)

Der von mir erkennbare Gedanke, dass es im Glauben um Echtheit statt um äußere Formen geht, ist grundsätzlich wichtig und biblisch. Aber damit man sinnvoll darauf eingehen kann, brauchen wir den roten Faden deiner Überlegungen.

Ich fände es schade, wenn dein eigentliches Anliegen in all den Versen untergeht – vielleicht steckt etwas sehr Wertvolles darin, das wir nur noch nicht richtig erfassen können.

Falls all meine Gedanken vollständig an Deinem Anliegen vorbeigehen und Du letztlich gar keinen Austausch wünscht, kann ich nur noch auf Cleo verweisen und Dir einen schönen Tag wünschen.


gruß
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Re: ChatGPT versus [manchmal] Versdenken

von nusskeks am 21.10.2025 14:03

Ähnlich wie bei anderen Usern ist es auch hier einem Austausch nicht zuträglich, wenn 3, 4 oder auch 8 Beiträge hintereinander gepostet werden. Im Gegenteil wird eher der Eindruck erweckt, Austausch sei nicht erwünscht. Letzteres ist in einem Forum, in dem es um Austausch geht, ziemlich kontraproduktiv. Genau so stellt es sich derzeit dar. Eine große Anzahl unreflektiert wiedergegebener Bibelverse ändert daran auch nichts.

Gruß
nk

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Re: Impulse

von nusskeks am 21.10.2025 11:50

Gottes Zeit, Gottes Weg
Johannes 7,1–13

Galiläa bleibt Jesu Rückzugsort, Judäa gefährlich – „die Ἰουδαῖοι" (oft: die führenden Kreise in Judäa) suchen ihn zu töten. Vor diesem Hintergrund fordern ihn seine leiblichen Brüder heraus: „Zeig dich der Welt!" (vgl. Joh 7,3–4). Sie haben gesehen – und doch nicht geglaubt (7,5). Ihre Logik ist menschlich: Sichtbarkeit schafft Anerkennung. Jesu Antwort ist göttlich: „Meine Zeit (καιρός) ist noch nicht da; eure Zeit ist immer bereit" (7,6). Nicht der Druck der Menge, nicht familiäre Erwartungen, nicht religiöse Kalender bestimmen Jesu Schritte, sondern der Vater.

Jerusalem – an der Grenze Juda/Benjamin gelegen und Sitz des Tempels – füllt sich zum Laubhüttenfest (סֻכּוֹת, Sukkot). Sukkot erinnert an provisorische Hütten (סֻכּוֹת, Sukkah) in der Wüste: vergänglicher Schutz, totale Abhängigkeit. Zugleich dankt Israel für die Ernte und bittet um Regen. In der Tempelzeit trug man Wasser aus dem Siloah zum Altar; nachts erleuchteten große Leuchter die Höfe – ein Fest von Wasser und Licht. Genau in diesen Rahmen wird Jesus später hineinsprechen (7,37–39; 8,12). Doch hier, in 7,1–13, geht er „nicht offen (ἐν παρρησίᾳ) sondern wie im Verborgenen" (7,10) hinauf: kein Spektakel, nur gehorsamer Schritt in den Willen Gottes.

Drei Linien treffen sich:

1. Nähe ohne Glauben rettet nicht. Seine Brüder stehen Jesus leiblich nahe, geistlich fern. Der Weg vom Sehen zum Glauben ist kein Automatismus. Später werden einige von ihnen glauben – aber erst nach Begegnung mit dem Auferstandenen.

2. Gottes Zeit ist heilig. Καιρός (kairos) ist nicht bloß Termin, sondern vom Vater gesetztes Zeitfenster. Jesu Verweilen in Galiläa und sein stilles Hinaufziehen zum Fest zeigen: Gehorsam ist wichtiger als Sichtbarkeit. Nicht jede „gute Gelegenheit" ist Gottes Stunde.

3. Sukkot lehrt Vertrauen. In der Sukkah verzichtet man auf festes Dach, um unter Gottes Schirm zu wohnen. So verweigert Jesus die falsche Sicherheit öffentlicher Show und bleibt im Schutz des Willens des Vaters.

Für uns:
-> Lass dich nicht durch Erwartungen (Familie, Öffentlichkeit, Gemeinde) treiben. Frage nach Gottes καιρός. Manchmal heißt das: warten; manchmal: leise gehen.
-> Verwechsele Erfolg nicht mit Sendung. Die Welt ruft: „Zeig dich!" – Jesus ruft: „Folge mir."
-> Lebe Sukkot-artig: dankbar, schlicht, gastfreundlich – bewusst provisorisch, denn unsere feste Wohnung ist bei Gott.
-> Bete um Herzen, die glauben, nicht um Augen, die nur sehen. Nähe zum Heiligen genügt nicht; Vertrauen auf den Heiligen rettet.

So führt Johannes uns hinein in Jesu Weg: keine Glanzparade, sondern die stille Königsherrschaft des Vaters – Schritt für Schritt, in Gottes Zeit.

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Re: Impulse

von nusskeks am 18.10.2025 09:45

Gedanken zu Johannes 6,60

Viele nun von seinen Jüngern, die das hörten, sprachen: Das ist eine harte Rede! Wer kann sie hören?"

Das griechische Wort, das Johannes hier für „hart" gebraucht, lautet σκληρός (sklērós). Es bedeutet nicht bloß „streng" oder „unfreundlich", sondern wörtlich: rau, unnachgiebig, schwer zu ertragen. Eine „σκληρός λόγος" – ein harter Ausspruch – ist also etwas, das sich dem Hörer nicht anpasst, sondern gegen ihn steht, weil es seine Denkweise und sein Herz herausfordert.

Was macht die Rede Jesu in Johannes 6 so „hart"? Zunächst einmal, dass Jesus sich selbst als das Brot des Lebens bezeichnet – nicht als Lehrer, nicht als Wundertäter, sondern als Quelle allen Lebens. Er sagt nicht: „Ich zeige euch den Weg zum Leben", sondern: „Ich bin das Leben." Für jüdische Hörer, die gerade das Passahbrot und das Manna der Väter im Sinn hatten, war das eine ungeheuerliche Aussage. Wer so spricht, beansprucht Göttlichkeit.

Dann spricht Jesus vom Essen seines Fleisches und Trinken seines Blutes. Das war für Juden, die das Blutverbot der Tora kannten, empörend. Aber Jesus meint nicht Kannibalismus – er verwendet Bilder des Opfers und des Bundesmahls. Er redet davon, dass wahres Leben nur durch die persönliche Aneignung seines Opfers entsteht. „Essen" und „trinken" bedeuten: annehmen, sich einverleiben, glauben. Wer an Jesus glaubt, lebt aus seinem stellvertretenden Tod. Doch das ist keine symbolische Nettigkeit, sondern eine Zumutung: Es gibt keinen anderen Weg zum Leben als ihn.

Hinzu kommt die zweite Härte: Jesus macht deutlich, dass der Glaube selbst ein Werk Gottes ist. Niemand könne zu ihm kommen, „es sei denn, der Vater zieht ihn". Damit nimmt er dem Menschen jedes religiöse Eigenrecht. Es genügt nicht, sich für fromm zu halten oder Jesus interessant zu finden – Gott selbst muss das Herz ziehen. Diese Aussage kratzt an menschlichem Stolz und Selbstvertrauen.

Und schließlich stößt Jesu Rede an, weil sie alles auf seine Person konzentriert. Nicht auf den Tempel, nicht auf das Gesetz, nicht auf Wunder, sondern auf ihn selbst. Er ruft nicht zu mehr Taten, sondern zu radikalem Vertrauen. Das ist für viele zu viel. Sie wollten Brot, nicht ein Kreuz; Zeichen, nicht Glauben; Erleichterung, nicht Erneuerung.

Darum ist die Rede „hart" – weil sie uns zwingt, uns zu entscheiden. Sie zerbricht alle Illusion, man könne Gott begegnen und doch unabhängig bleiben. Sie legt offen, ob wir bereit sind, uns von ihm nähren zu lassen, statt uns selbst zu versorgen.

Doch Jesus erklärt am Ende: „Die Worte, die ich zu euch rede, sind Geist und Leben" (V. 63). Was hart scheint, ist in Wahrheit heilend. Gottes Wort bleibt „sklērós" für den alten Menschen – aber wer sich beugt, wer glaubt, entdeckt darin das Brot des Lebens. Die Härte liegt nicht in der Grausamkeit Jesu, sondern in der Klarheit seiner Wahrheit. Sie will uns nicht brechen, sondern neu machen.

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 18.10.2025 09:48.
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