Suche nach Beiträgen von nusskeks

1  |  2  |  3  |  4  |  5  |  6  ...  48  |  »  |  Letzte Die Suche lieferte 476 Ergebnisse:


nusskeks

33, Männlich

  Engagiert

Beiträge: 476

Re: Konzepte in der Bibel? zb. Gott zum Ebenbild ...

von nusskeks am 25.06.2025 11:19

Hallo Burgen,

 

danke für deinen gedanklich weiten Beitrag zur Frage der Ebenbildlichkeit. Es ist in der Tat ein grundlegendes Thema, das nicht nur die ersten Seiten der Bibel betrifft, sondern auch im Neuen Bund immer wieder anklingt – von der Schöpfung bis zur Neuschöpfung in Christus.

Was bedeutet es, dass der Mensch „im Bild Gottes" geschaffen wurde (1Mose 1,26–27)? Die Bibel selbst deutet diese Aussage nicht in körperlichen oder biologischen Kategorien – auch wenn Gott sich dem Menschen in menschlicher Sprache und oft anthropomorph offenbart. Vielmehr geht es in der Ebenbildlichkeit um den Auftrag und die Stellung des Menschen in der Schöpfung: Er ist Repräsentant Gottes auf Erden, mit Verantwortung, mit Beziehungskapazität und moralischer Entscheidungsfreiheit ausgestattet.

Die Ebenbildlichkeit zeigt sich also weniger im Aussehen, sondern in der Berufung: Der Mensch soll „herrschen" – aber im Sinne Gottes, also fürsorglich, bewahrend, im Einklang mit seinem Schöpfer (1Mose 1,28; Ps 8,5–7). Doch diese Ebenbildlichkeit wurde durch den Sündenfall tief beschädigt. Sie ist nicht ausgelöscht, aber entstellt. Deshalb spricht Paulus davon, dass wir in Christus erneuert werden „nach dem Bild dessen, der uns geschaffen hat" (Kol 3,10). Die vollkommene Ebenbildlichkeit zeigt sich letztlich in Jesus Christus selbst, der das wahre Bild Gottes ist (Kol 1,15; Hebr 1,3).

Du hast auch den Heiligen Geist und die Lebendigkeit Gottes angesprochen. Tatsächlich: Die Wiederherstellung des Menschen geschieht nicht durch äußere Technik, sondern durch Gottes Geist, der neues Leben schenkt (Joh 3,5–6; Titus 3,5). In dieser neuen Schöpfung – die mit der Wiedergeburt beginnt – werden Menschen wieder zu dem, wozu sie eigentlich geschaffen wurden: als Spiegel göttlicher Herrlichkeit (2Kor 3,18).

Ebenbildlichkeit ist also keine statische Eigenschaft, sondern eine dynamische Berufung, die in Christus ihre Erfüllung findet und in der Gemeinschaft mit ihm wiederhergestellt wird.

gruß
nk

One of Israel

Antworten

nusskeks

33, Männlich

  Engagiert

Beiträge: 476

Re: Impulse

von nusskeks am 19.06.2025 11:33

Losung 19.06.2025: Jesaja 56,8

 

Gott, der HERR, der die Verstoßenen Israels sammelt, spricht: Ich will noch mehr zu ihm sammeln, zu seinen Gesammelten!" (Jesaja 56,8, Schlachter2000)

Gott ist ein sammelnder Gott. Jesaja 56 öffnet eine Tür, die im Alten Bund noch verschlossen war: Menschen, die laut dem Gesetz ausgeschlossen waren – Fremde, Entstellte, Ausgestoßene – sollen plötzlich einen festen Platz in Gottes Haus bekommen. Doch wie ist das möglich? Nicht durch menschliche Leistung, sondern durch eine kommende Realität: die Heiligkeit Gottes, die den Sünder nicht mehr verzehrt, sondern ihn heiligt.

Diese Heiligkeit ist nicht relativiert – sie ist in Jesus Christus offenbar geworden. Er hat durch sein Opfer das geöffnet, was bis dahin verschlossen war: den Zugang zum Vater. Nur weil der Messias gekommen ist, nur weil sein Blut reinigt, kann der Fremde zum „Haus des HERRN" gehören. Nicht durch Herkunft, nicht durch äußere Reinheit, sondern durch Glauben an den Heiligen, der für Unreine gestorben ist.

Jesaja 56,8 bringt diesen Gedanken auf den Punkt: Gott sammelt die Verstoßenen Israels – das zeigt seine Treue zu seinem Volk. Doch er sagt weiter: „Ich will noch mehr zu ihm sammeln, zu seinen Gesammelten." Dieser „Mehrwert" ist nicht beiläufig. Es ist der große heilsgeschichtliche Durchbruch: Gott öffnet sein Volk für die Nationen. Aber nicht durch ein bloßes Einladen, sondern durch ein radikales Heiligen – durch das Blut des Neuen Bundes.

Jesus greift diesen Gedanken auf, wenn er in Johannes 10,16 sagt: „Ich habe noch andere Schafe... auch diese muss ich führen." Die Sammlung geht weiter – über Israel hinaus, hinein in alle Welt. Doch sie bleibt eine Sammlung in Heiligkeit. Niemand kommt in Gottes Haus ohne Reinigung. Doch in Christus gilt: „Er hat euch, die ihr einst fern wart, nahegebracht durch das Blut des Christus." (Eph 2,13)

Jesaja 56,8 ruft uns damit nicht nur zur Weite, sondern auch zur Ehrfurcht. Der Weg ist offen – aber er führt durch das Kreuz. Die Einladung gilt – aber sie ruft zur Umkehr. Die Heiligkeit Gottes bleibt – aber in Christus wird sie zur rettenden Kraft.

Wer zu den Gesammelten gehört, gehört zu einem Volk, das in Gnade lebt und aus Gnade geheiligt wurde. Und solange noch gesammelt wird, gilt unser Auftrag: hinzuweisen auf den, der allein heilig macht – Jesus, den Gesalbten, durch den das Haus Gottes zum Haus für alle Völker geworden ist.


gruß
nk

One of Israel

Antworten Zuletzt bearbeitet am 19.06.2025 12:00.

nusskeks

33, Männlich

  Engagiert

Beiträge: 476

Re: Israel braucht unser Gebet. Terror , Gazarstreifen , Jerusalem

von nusskeks am 18.06.2025 17:05

Eine Entrückung vor der Trübsal wäre vermutlich wünschenswert. Allerdings halte ich das nicht für wahrscheinlich. Dieses Thema hier ausführlich zu besprechen würde jedoch dem Thema des Threads zuwiderlaufen.

Israel braucht unser Gebet. Dafür ist dieses Thema hier erstellt worden. Dabei sollten wir bleiben.

gruß
nk

One of Israel

Antworten

nusskeks

33, Männlich

  Engagiert

Beiträge: 476

Re: ausschließlich: Wiedergeburt im neuen Bund - ?

von nusskeks am 18.06.2025 07:55

Hallo Burgen,


du hast ein wichtiges Thema aufgegriffen – gerade auch die Frage, was nach der Wiedergeburt geschieht. Ich denke, aus biblischer Sicht ist Wiedergeburt nicht nur der Beginn eines neuen Lebens, sondern gleichzeitig auch eine Art „Indienststellung". Wer durch den Heiligen Geist neu geboren wird, gehört nicht mehr sich selbst, sondern Christus (vgl. 1Kor 6,19–20).

Wiedergeburt ist damit nicht Ziel, sondern Ausgangspunkt eines Lebens als Christ – eines Lebens, das nicht aus eigener Kraft geführt werden kann, sondern nur durch die Gegenwart und Leitung des Heiligen Geistes. Ohne ihn wäre ein Leben als Christ überhaupt nicht möglich. Die Erlösung – also die Vergebung der Schuld, die neue Identität in Christus und die Versiegelung mit dem Heiligen Geist – macht einen Menschen überhaupt erst zum Christen (vgl. Röm 8,9; Eph 1,13–14).

Was danach kommt, ist nicht immer einfach. Das Neue ist da, aber das Alte will nicht weichen. Es beginnt ein Prozess, in dem der Mensch Schritt für Schritt in das hineinwächst, was er vor Gott schon ist: ein Kind Gottes, berufen zur Heiligkeit und zum Dienst (vgl. Röm 12,1–2; Phil 2,13).

Ich finde es richtig, dass du den Gehorsam erwähnt hast. Er ist keine Vorbedingung für Gottes Annahme, aber ein Kennzeichen dafür, dass jemand Gott wirklich kennt und ihm gehört (vgl. Joh 14,21; 1Joh 2,3).

In diesem Sinne ist die Wiedergeburt nicht nur ein „Erlebnis", sondern der Anfang einer ganz neuen Ausrichtung – weg von sich selbst, hin zu Christus.

Gruß
nk

One of Israel

Antworten

nusskeks

33, Männlich

  Engagiert

Beiträge: 476

Re: Rettungsschiff MS Jesus.

von nusskeks am 17.06.2025 11:13

Hallo pausenclown,


Meine Postings sind sehr oberflächlich und flapsig geschrieben.

Sie sind sehr anschaulich, danke dafür.

In Israel gibt es archäologische Funde und Ausgrabungen an einer Synagoge aus dem 600 Jahrhundert, Juden, Jesus, gläubige Juden und Christen waren da versammelt, um Gott anzubeten.

Da bin ich derzeit auch dabei, mich einzuarbeiten. Es sind sehr spannende Funde und Bereiche zu entdecken.

Thema Talmud, mündliche Überlieferung, Mishna usw Entschuldige Nusskeks, ich glaube nicht, dass du dich damit auskennst, woher auch. Glaubst du, dass nur Jesus z.B. Schriftgelehrter xy angegangen ist? Typische jüdische Streitgespräche. Womit hatte Jesus ein Problem mit Heuchler.

Ich kann mich nicht darüber streiten, ob ich mich zum Talmud mangels Wissen äußern darf, oder nicht. Ich kann auch nicht beurteilen, wie viel Du dazu weißt, da Du den Talmud auch noch nicht seit Deiner Kindheit intensiv studierst. Wir lernen beide dazu. Jeden Tag. Was ich weiß ist, was und das Jesus diverse Dinge aus dem Talmud und deren Umsetzung scharf kritisiert hat. Viele Leute denken, dass er das Alte Testament kritisiert, aber das tut Jesus an keiner Stelle. Im Gegenteil. Die Hintergrünmde seiner Kritik sind vielfältig. Da gibt es viel zu lernen. 

Für mich sind das alles Quellen, um Jesus in seiner Zeit besser einzuordnen.

Nicht nur für Dich. Ich kann jedem empfehlen sich eingehend mit messianischen Juden und deren Schriften zu befassen. Da es hier oben niemanden gibt, den ich direkt befragen kann, muss halt in Literatur investiert und Youtube konsultiert werden. Die Medien machen es heute möglich. Da gehen einem fast neue "Welten" an Informationen auf. Leider ist das nicht das Hauptproblem, zumindest bei den Christen die ich so kenne. Dort fehlt es in Bezug auf Bibelkenntnis an allen Ecken und Enden. Hebräische Hintergründe sind da nur ein Teil von. 

Also, die Lehren des Talmuds, ja, welche genau, wie man sich den Himmel verdient? Das schon fast lustige ist doch, es gibt nicht die Lehre. Es gibt zB die Paare, zwei Lehrer, die sich widersprechen. Ein klassisches Beispiel, Rabbi X sagt, wer mir nachfolgen möchte, darf kein Fleisch essen.

Hm. Also da gibt eis einige Aussagen im Talmud. Die Maasim Tovim spielen an vielen Stellen eine Rolle. Aber ja, es gibt nicht "die Lehre" der Werksgerechtigkeit, sondern eben viele verschiedene Aussagen dazu. Die guten Werke werden jedoch nicht durchgängig durch eine Gnadenlehre eingerahmt. 

Die Frage ist also: Wie kann man den von Dir angesprochenen Mißstand ändern? Durch vermehrtes Schriftstudium (Bibel), lesen, was messianischen Juden so schreiben und durch einen regeren Austausch zwischen messianischen Juden und denen, die von Außen zum Volk Gottes hinzugestoßen sind. Wäre jetzt so eine Idee.

gruß
nk

One of Israel

Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.06.2025 11:14.

nusskeks

33, Männlich

  Engagiert

Beiträge: 476

Re: Rettungsschiff MS Jesus.

von nusskeks am 17.06.2025 08:18

hallo pausenclown,

Die spannende Frage bleibt, gibt es wieder einen gemeinsamen Weg als Leib Christi?

Mir war nicht klar, dass messianisch Juden die Wahrnehmung eines getrennten Weges haben. Was kann ich tun, um das zu ändern?

Gott sagt uns in den Schriften, dass es nur einen Leib Christi gibt. Was irgendwelche Kirchen daraus gemacht haben, ist natürlich verwirrend und teilweise abschreckend. Das der hebräische Hintergrund geleugnet wurde oder ins Abseits gestellt wurde, kann ich lediglich zur Kenntnis nehmen. Nachvollziehen kann ich es nicht. Im Gegenteil. Erst wenn man sich mit hebräischen Hintergrund beschäftigt, werden viele Aussagen in der Bibel erst verständlich.

Was theologische Traditionen angeht, so bin ich da zurückhaltend bis skeptisch. Als ehemaliges Mitglied der römisch-katholischen Kirche weiß ich, was solche Traditionen anrichten können. Als Leser der heiligen Schrift weiß ich, wie sehr Jesus gegen Lehren aus dem Talmud angegangen ist. Die Warnungen sind also da und sie nicht zu beachten wäre aus meiner Sicht fahrlässig.

Das ändert jedoch nichts daran, dass es nur einen Leib Christi gibt. Es gibt nur eine Herde des guten Hirten, nur einen edlen Ölbaum, nur einen Tempel des Heiligen Geistes und nur ein Volk Gottes. Es ist der HERR der uns zusammenführt und uns zusammen führt. 

gruß
nk

One of Israel

Antworten

nusskeks

33, Männlich

  Engagiert

Beiträge: 476

Re: ausschließlich: Wiedergeburt im neuen Bund - ?

von nusskeks am 16.06.2025 08:40

Hallo Burgen,

 

du stellst eine sehr zentrale Frage – und Titus 3,4–5 ist passend als Grundlage. Der Begriff „Wiedergeburt" wird ja leider oft esoterisch oder rein symbolisch verstanden, aber das Neue Testament gibt dem eine sehr klare, geistliche und heilsgeschichtliche Bedeutung.

Was ist die biblische Wiedergeburt?

Jesus sagt in Johannes 3, dass niemand das Reich Gottes sehen oder hineingehen kann, „es sei denn, dass er von Neuem geboren werde" – und er unterscheidet explizit zwischen einer natürlichen Geburt „aus Fleisch" und einer geistlichen Geburt „aus Wasser und Geist". Es geht also um eine neue Herkunft, eine neue Identität, einen echten inneren Neuanfang, den nicht der Mensch durch eigene Entscheidung oder Reife hervorbringt, sondern Gott allein – durch den Heiligen Geist.

Titus 3 bringt das auf den Punkt: Nicht unsere Werke, nicht unsere Reife, nicht einmal unsere Frömmigkeit bewirken diese Neugeburt – sondern Gottes Barmherzigkeit. Er „errettet uns [...] durch das Bad der Wiedergeburt und die Erneuerung des Heiligen Geistes". Das griechische Wort für „Bad" (loutron) erinnert an die rituelle Reinigung – aber hier nicht als menschlicher Akt, sondern als eine geistgewirkte, einmalige Waschung.

Was geschieht bei dieser Wiedergeburt?

Der Mensch wird aus der alten Zugehörigkeit zur Welt herausgerettet und versetzt in das Reich des Sohnes (Kol 1,13).

Er wird eine neue Kreatur (2Kor 5,17), mit einem neuen Herzen (Hes 36,26) und einem neuen Geist.

Er wird durch den Geist versiegelt (Eph 1,13–14) – ein Zeichen der Zugehörigkeit und des Erbes.

Er wird Gotteskind (Joh 1,12–13), nicht aus menschlichem Willen, sondern aus Gott geboren.

Was bedeutet das im Alltag?

Die Wiedergeburt ist der Anfang eines neuen Lebens – nicht nur moralisch besser, sondern geistlich anders: „Wer aus Gott geboren ist, sündigt nicht mehr" – das heißt, er lebt nicht mehr unter der Herrschaft der Sünde, sondern hat eine neue Gesinnung und ein neues Ziel (1Joh 3,9). Gleichzeitig beginnt mit der Wiedergeburt ein lebenslanger Prozess der Heiligung, in dem wir zunehmend dem ähnlich werden, der uns gerettet hat (Röm 8,29).

Und was hat das mit heute zu tun?

Du fragst, warum wir heute erleben, was wir erleben – vielleicht gehört die Wiedergeburt genau hier hinein. Denn diese Welt braucht keine kosmetische Besserung oder moralische Optimierung. Sie braucht Menschen, die von Gott neu gemacht wurden. Menschen mit einem erneuerten Herzen, mit Liebe zur Wahrheit, mit Bereitschaft zur Umkehr – und mit Hoffnung auf die kommende Welt, in der Gerechtigkeit wohnt (2Petr 3,13).

Die christlich-jüdische Hoffnung ist nicht, dass wir uns durch Denken Gott nähern – sondern dass Gott sich in Jesus Christus dem Menschen genähert hat, um ihn neu zu machen. Die Wiedergeburt ist der Anfang dieser neuen Schöpfung (2Kor 5,17).

gruß
nk

p.s. Neugeburt oder Wiedergeburt war im Judentum bereits bekannt. Allerdings wurden darunter andere Dinge verstanden. Daher auch die Frage von Nikodemus, wie man neu geboren werden kann, wenn man alt ist. Als Jude hat Nikodemus schon einige Wiedergeburten durchlaufen. Keine Reinkarnation oder sowas, aber andere Anlässe.

One of Israel

Antworten

nusskeks

33, Männlich

  Engagiert

Beiträge: 476

Re: Sacharja 12: Israel = und Ausblick ins heute. Immer ist auch HEUTE ... Sacharja 12

von nusskeks am 16.06.2025 08:27

Hallo Argo,


danke für deine Gedanken. Es ist schön zu sehen, wie du versuchst, das Geheimnis um Jesus Christus – Jeschua haMaschiach – als Retter der Menschheit tiefer zu erfassen. Gleichzeitig möchte ich als Christ, der sich auch intensiv mit dem jüdischen Hintergrund unseres Glaubens beschäftigt, ein paar Gedanken ergänzen.

Du hast recht: Jesus Christus ist nicht nur ein menschlicher Messias, sondern der ewige Sohn Gottes, wahrer Mensch und wahrer Gott. Doch gerade deshalb ist es wichtig, nicht zu trennen, was Gott in Seiner Heilsgeschichte miteinander verbunden hat: Denn der Jesus, den wir im Neuen Testament als „Christus" bekennen, ist genau der Messias, den Gott Israel verheißen hat – der Sohn Davids, der König Israels, der leidende Gottesknecht und der kommende Friedenskönig (vgl. Jesaja 9,5–6; Jeremia 23,5–6; Sacharja 9,9; Psalm 2).

Wenn Paulus in Römer 1,3–4 davon spricht, dass Jesus „nach dem Fleisch aus dem Samen Davids" ist, aber „dem Geist nach als Sohn Gottes in Kraft eingesetzt", dann zeigt sich darin, dass die messianische Sendung nicht durch Israel aufgehoben oder überwunden wurde, sondern in Jesus ihre göttliche Erfüllung fand. Das gilt nicht nur für die Völker, sondern zuerst für Israel selbst (vgl. Römer 1,16; Matthäus 15,24; Apostelgeschichte 3,25–26).

Viele Juden erkennen Jesus bis heute nicht als den Messias an, ja – aber daraus folgt nicht, dass ihre Hoffnung „vergeblich" ist. Vielmehr zeigt Paulus in Römer 11, dass Israel vorübergehend verstockt ist, bis die „Vollzahl der Heiden" eingegangen ist – und dann wird ganz Israel gerettet werden (Röm 11,25–26). Diese Erwartung ist kein magischer Wunsch, sondern Teil des Heilsplans Gottes, der treu zu seinen Verheißungen steht.

Der Name „Christus" ist griechisch für „der Gesalbte" – genau wie „Maschiach" auf Hebräisch. Wenn du also sagst, man solle besser „Christus" sagen, stimme ich dir im Prinzip zu – aber dann darf man nicht vergessen, dass dies den Messias Israels meint. Es geht also nicht um einen universellen Erlöser ohne Verbindung zu Israel, sondern um den Messias Israels, der auch der Erlöser der Welt geworden ist.

Messianische Juden leben genau in dieser Spannung: Sie erkennen in Jesus den verheißenen jüdischen Messias, bleiben aber bewusst Teil des jüdischen Volkes. Sie bezeugen, dass Gott nicht zwei Wege zur Rettung geschaffen hat, sondern einen einzigen Weg – durch den Bundessohn Jesus, der sowohl für Juden als auch für Heiden der Retter ist (Joh 14,6; Apg 4,12).

Ich wünsche dir weiterhin Segen in deinem Suchen – und dass du immer tiefer erkennst, dass Jesus nicht entgegen Israel gekommen ist, sondern für Israel – und durch Israel – auch für dich (vgl. Gal 4,4–5; Joh 4,22).

gruß
nk

One of Israel

Antworten

nusskeks

33, Männlich

  Engagiert

Beiträge: 476

Re: Sacharja 12: Israel = und Ausblick ins heute. Immer ist auch HEUTE ... Sacharja 12

von nusskeks am 13.06.2025 17:12

Hallo Zusammen,

vielen Dank für eure Gedanken zur Prophetie, zum Leiden Israels und zur Hoffnung auf Frieden. Gerade bei diesen ernsten Themen ist es mir wichtig, einige Punkte deutlich – aber respektvoll – anzusprechen. Ich tue das nicht als jemand, der sich über andere erhebt, sondern als jemand, der selbst auf Gnade angewiesen ist.

1. Nur ein Messias – für Israel und die Nationen
Du, Argo, sprichst von einem Messias, der „noch nicht geboren ist" – einem, der nur für Israel kommen soll. Doch die Schrift kennt keinen zweiten Messias neben Jeschua (Jesus). Schon Mose sagte: „Einen Propheten wie mich wird der HERR erwecken – auf ihn sollt ihr hören" (5Mo 18,15). Und Sacharja 12,10 spricht davon, dass Israel auf den Durchbohrten sehen wird – auf den, den wir als den Gekreuzigten bekennen (vgl. Joh 19,37).

Jeschua ist gekommen, zuerst zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel (Mt 15,24), dann auch zu den Nationen. Er wird nicht ersetzt werden, sondern wiederkommen – in Macht und Herrlichkeit, um Israel zu retten und Gericht zu halten (Sach 14; Offb 19).

2. Kein Friede ohne Umkehr
Du sagst, die Menschheit habe gelernt, Kriege zu dämmen, Krankheiten zu heilen, das Leben zu verbessern. Ja, Gott hat dem Menschen viel Weisheit gegeben – aber die Welt ist nicht im Aufstieg begriffen, sondern lebt in Rebellion gegen Gott. Auch wenn es Phasen äußerer Ruhe gibt, bleibt der Mensch innerlich getrennt vom Schöpfer. Deshalb sagt die Bibel:

„Wenn sie sagen: Friede und Sicherheit – dann kommt plötzliches Verderben ..." (1Thess 5,3)

Frieden, wie Gott ihn meint, kommt nur durch Versöhnung mit ihm – durch Buße, Umkehr und Glauben an den Messias. Alles andere bleibt brüchig.

3. Die Not Israels ist real – und erfüllt die Prophetie
Was pausenclown über den Schmerz in Israel geschrieben hat, ist für mich tief bewegend. Als Christen dürfen wir Prophetie nicht entmenschlichen. Sacharja 12 und Hesekiel 5 reden nicht nur von Ereignissen, sondern von Menschen, die leiden. Und ja: die Zeit der Drangsal Jakobs (Jer 30,7) steht noch bevor – aber auch die große Verheißung, dass Gott sich über sein Volk erbarmen wird (Röm 11,26–27).

4. Unser (Christen) Auftrag: beten, bezeugen, fest stehen
Ob Jude oder Nichtjude: Unser Auftrag ist, dem Frieden nachzujagen und das Evangelium zu bezeugen, solange es Tag ist (Hebr 12,14; Joh 9,4). Nicht durch Spekulationen, sondern durch Liebe zur Wahrheit, zur Schrift, zum Messias.

Fazit:
Nicht ein neuer Messias, nicht menschlicher Fortschritt, sondern allein der eine Messias Israels, Jeschua, ist unser Friede – für Juden und Nationen. Ihn zu kennen, ist Leben. Auf ihn zu warten, ist Hoffnung. Und ihm zu folgen, ist der Weg der Heiligung.

Schalom
nk

One of Israel

Antworten

nusskeks

33, Männlich

  Engagiert

Beiträge: 476

Re: Israel braucht unser Gebet. Terror , Gazarstreifen , Jerusalem

von nusskeks am 11.06.2025 09:19

Wie gesagt, sollte das Leid von Menschen unbedingt vermieden werden. Da gibt es von mir auch keine Relativierung. Das Problem besteht darin, dass ich das Leid aller Beteiligten auf lange Sicht minimiert sehen will, nicht nur der Bewohner vom Gazastreifen.

Kürzlich las ich von einem Großmufti von Jerusalem, Amin al-Husseini, der ab 1921 im Amt war und durch die Britten eingesetzt wurde. Von 1936-1941 war er öfter in Deutschland hat hatte regen Austausch mit Hitler und den Nazis. al-Husseini war sehr angetan von dem, was Hitler mit den Juden vorhatte. Die Hamas hat die Ideen von al-Husseini wiederum aufgenommen und in ihre Charta geschrieben. Solange die Hamas von der Vernichtung Israels nicht abrückt, wird es keinen Frieden geben. 

Israel hat also keine Wahl, als den Antisemitismus vor der eigenen Haustür zu bekämpfen. Selbst wenn sie es nicht von sich aus tun, werden sie sich immer wieder dagegen wehren müssen, solange es die Hamas oder ähnliche Gruppierungen gibt, die Israel auslöschen wollen.

gruß
nk

One of Israel

Antworten
1  |  2  |  3  |  4  |  5  |  6  ...  48  |  »  |  Letzte

« zurück zur vorherigen Seite